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Organisch oder gesintert?! Die Arten von Bremsbelägen endlich kompakt erklärt!

Motorradsport Krahl & Kroschel GmbH
2022-03-22

Wir wir bei unserem letzten Beitrag festgestellt haben, gibt es immer wieder Stellen am Motorrad, die nicht nur vor dem Start der nächsten Saison genügend Aufmerksamkeit und Pflege brauchen, sondern auch während der Saison. Stets seine Bremsen im Auge zu behalten, ist dabei besonders wichtig und zählt zu den Dingen, die vor jeder Fahrt einmal geprüft werden sollten. Prüfen allein reicht jedoch nicht immer, denn welche Bremsbeläge sind für deinen Fahrstil die richtigen?

 


Dosiertes Bremsen ohne über den Lenker zu gehen? Mit dem richtigen Setup auch für dich möglich.

 

Das Angebot an Bremsbelägen kann auf den ersten Blick echt erschlagend sein. Um dir ein bisschen Licht ins Dunkle zu verschaffen, haben wir hier einmal zusammengefasst, worauf es bei den unterschiedlichen Arten von Bremsbelägen ankommt und helfen dir bei der Entscheidung, welcher dein Nächster sein wird.

 

Grundsätzlich unterscheidet man bei Bremsbelegen zwischen zwei großen Arten:
Organische Bremsbeläge und gesinterte Bremsbeläge.

Beide bringen jeweilige Vor- und Nachteile mit sich.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 




Wie Tag und Nacht - so unterschiedlich wie vielseitig können die KTM PowerParts Bremsbeläge sein. 

 

1. Organische Bremsbeläge:

Organische Bremsbeläge bestehen aus einer Mischung, die organische Schmier- bzw. Schleifstoffe besitzt. Diese können verschiedenste Arten von bindendem Harz sein. Durch diese Mischung entsteht auch der Name der organischen Bremsbeläge. Schmierstoffe sind jetzt aber nicht das, was du denkst - hier wird kein Öl oder keine Schmierseife verwendet. Die Schmierstoffe sorgen bei beiden Arten der Bremsbeläge dafür, dass du dosierbar bremsen kannst und im Zweifelsfall nicht über den Lenker gehst, weil die Bremse zu aggressiv zubeißt.

Organische Beläge sind außerdem dafür bekannt, dass sie sehr feinfühlig sind. Wer also gern sanft und komfortabel bremsen will, der kann mit organischen Belägen schon mal viel anfangen. Trotzdem können organische Bremsbeläge sehr gut zupacken und werden dabei auch nicht so schnell heiß. Wenn organische Bremsen jedoch einmal richtig heiß sind, können sie schneller verschleißen.

Für wen sind organische Bremsbeläge?
Organische Bremsbeläge sind vor allem für alle, die mehr Gefühl an der Bremse brauchen und deren maximale Stoppwirkung dabei weniger wichtig ist. Zudem haben organische Bremsbeläge den Vorteil meist bei normaler Fahrweise auch länger zu halten. Für den Offroadbereich lässt sich dabei auch festhalten, dass organische Bremsbeläge zuverlässig in schwierigen klimatischen Verhältnissen funktionieren und dementsprechend erste Wahl für die meisten Enduro- und Tourenfahrer sein sollten. Gerade dann, wenn man mit viel Gepäck unterwegs ist, lernt man organische Bremsen sehr zu schätzen, da hier eine dosierte Verzögerung viel besser gewährleistet ist als bei gesinterten Bremsbelägen.

 

2. Gesinterte Bremsbelege:

Diese Art der Bremsbeläge werden hochtemperiert hergestellt und können richtig zupacken. Gesinterte Bremsbeläge können dabei gern auch richtig heiß werden und behalten dabei ihre Bremswirkung. Manche dieser gesinterten Bremsbeläge entfalten außerdem erst ihre volle Wirkung, wenn sie warmgefahren sind. Das sind dann meistens Beläge für den Racing Einsatz.

Durch ihre Hitzeresistenz sind gesinterte Bremsbeläge besonders gut geeignet bei Nässe. Ist der Bremsbelag bei einer nassen Bremsscheibe heißer, so macht hier Wasser und Nässe für die Bremsleistung weniger aus und die Bremsleistung ist schnell da, wo sie sein soll. Packt man hier bei gesinterten Belägen richtig zu, dann hält dein Motorrad auch ohne minimale Verzögerung schnell an. Das kann bei organischen Bremsen schon ganz anders aussehen.
Achtung: Für den Offroadbereich muss man jedoch sagen, dass auch hier die organischen Bremsbeläge eine gute Stoppwirkung bei Nässe besitzen, da diese eine spezielle Materialmischung für Schlamm und Dreck enthalten.

Leider sind gesinterte Bremsbeläge nicht so dosierbar, wie ihre organischen Pendants. Durch ihre scharfe Bremsleistung kann es außerdem passieren, dass sich gesinterte Bremsbeläge schneller abnutzen und ausgewechselt werden müssen. Wer jedoch die Mehrleistung braucht, um noch später bremsen zu können, ist bei gesinterten Bremsbelägen genau richtig.

Für wen sind gesinterte Bremsbeläge?
Wenn du die letzten Zentimeter bei einem Rennen gegenüber deinen Gegner herausholen möchtest, dann sollten du auf gesonderte Beläge wechseln. Gerade im Wettkampfszenario, bei dem auch es auch um ein geringes Gewicht deines Motorrads geht, sind organische Bremsbeläge meist zu sanft. Bei einem Rennen geht es schließlich auch nicht darum, dass die Beläge möglichst sparsam sind - hier zählt jede Sekunde.

 


Wer später bremst, ist länger schnell - das weiß auch Raul Fernandez in der MotoGP. Hier entscheidet der Bremspunkt und richtige Kurvenspeed über Sieg oder den zweiten Platz.

 

Am Ende kommt es jedoch nicht nur auf das richtige Einsatzgebiet, sondern auch auf deinen Fahrstil an. Selbst mit organischen Bremsbelägen kannst du richtig schnell unterwegs sein und mit gesinterten Belägen kannst du dich verbremsen. Probier doch bei deinem nächsten Kauf einfach mal was Neues aus und finde den Bremsbelag, der nicht nur in der Theorie für dich zugeschnitten ist, sondern auch in der Praxis genau der Richtige für dich ist. Denn jeder Fahrstil ist verschieden und individuell.

Solltest du aber noch immer Rückfragen haben, dann beraten wir dich gern!


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