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Tech Tips mit Steve: Dekor kleben

Motorradsport Krahl & Kroschel GmbH

Du willst die Optik deiner Maschine auf ein neues Level heben oder deiner Maschine zu neuem Glanz verhelfen? Dann hast du bestimmt schon mal an ein neues Dekor gedacht, mit dem du deiner Maschine nochmal das i-Tüpfelchen verleihst, das es verdient. Leider ist das Anbringen von Dekorfolie nicht so einfach und es gibt einiges zu beachten. Was tricky sein kann und wie du dir dabei helfen kannst, zeigt dir unser Werkstattleiter Steve.

 

1. Oberfläche sauber machen

Du hast dir bei uns im Shop ein Dekor gekauft und nun willst du endlich loslegen. Der erste Schritt für ein sauber angebrachtes Dekor ist die gründliche Reinigung der Plastikteile. Solltest du mit deinem Motorrad schon ein paar Mal gefahren sein, dann ist die Reinigung genauso wichtig, wie wenn du neue Plastikteile auspackst.

Neue Plastikteilen kommen vom Hersteller meist mit einer öligen Schicht, die das Dekor beim Auspacken schön glänzen lässt. Damit jedoch die Dekor-Folie gut klebt, solltest du immer zuerst die Oberfläche deiner neuen Plastikteile entfetten. Dazu eignen sich besonders gut fettlösende Mittel, wie einfaches Spülwasser oder auch Bremsenreiniger. Du siehst, dass du die Plastikteile ausreichend entfettet hast, wenn das Plastik nicht mehr glänzt, sondern matt wird. Erst dann sind alle Fettreste entfernt.

 

 


Steve entfernt gründlich den Fettfilm auf den Plastiks.

 

Das selbe gilt für Plastikteile, die du bereits gefahren bist. Hierbei solltest du außerdem darauf achten, dass die Plastikteile nicht zu sehr beschädigt sind. Damit eine Dekor-Folie nicht mehr hält, braucht es manchmal nur kleine Kerben im Plastik, bei denen der Kleber nicht mehr optimal haftet, wie auf einer glatten und neuen Oberfläche. Da dein Motorrad starken äußeren Einflüssen durch Witterung, Wärme, Kälte und den Bewegungen von dir ausgesetzt ist, kann sich die Folie vom Plastik lösen und immer weiter aufreißen. Um das zu verhindern, solltest du am besten immer ein neues Plastikkit bei uns im Shop bestellen, damit du auf der sicheren Seite bist. Plastikkits findest du hier.

 

 

2. Überblick verschaffen

Bevor du nun die Folie anbringst, lohnt sich erstmal ein prüfender Blick auf dein Motorrad. Denn nichts ist schlimmer, als wenn du die Folie anbringst und an der letzten Stelle merkst, dass irgendwas nicht passt.

Suche dir also dafür markante Stellen am Plastik. Das können Löcher für die Befestigungsschrauben sein oder auch auffällige Stellen vom Plastik Design, wie spezielle Ecken, Kanten und Formen. Um mal einen ersten Eindruck zu bekommen, wie das Dekor am Ende auf dem Plastik liegt, kannst du es auch schon einmal an das Plastik herandrücken ohne die Papierfolie zu entfernen. So bekommst du bereits einen guten Überblick, bevor du alles aufklebst.

 

 


Mit einem prüfenden Blick hält Steve die Folie gegen das Plastik, um sich schon mal einen Eindruck von der Form zu bekommen und komplizierte Stellen zu erkennen.

 

 

Ob du dir die Plastikteile vorher abnimmst oder am Motorrad lässt, ist ganz dir überlassen. Plastikteile, die noch am Motorrad sind, sind stabiler und du kannst besser dagegen drücken, wenn du mit dem Rakel drüber gehst. Jedoch musst du dich auch in eine recht unangenehme Position begeben, die für die meisten in der Hocke vor dem Motorrad endet. Wenn du die Plastikteile vorher abnimmst und einzeln auf den Tisch legst, dann arbeitest du konstant in einer angenehmen Position, jedoch musst du aufpassen, dass die die Plastikteile nicht wegrutschen. Wie du siehst, hat alles seine Vor- und Nachteile, bei denen du nur durch Ausprobieren den besten Weg finden kannst.

 

3. Endlich aufkleben

Jetzt kannst du anfangen aufzukleben. Dabei gibt es verschiedene Ansätze. Zum Einen kann man die Folie gänzlich abziehen und somit die Klebefläche im Gesamten auftragen. Das empfiehlt unser Werkstattleiter Steve jedoch nur erfahrenen Dekorklebenden. Da du diesen Artikel wahrscheinlich liest, weil du noch wenig bis keine Erfahrung im Aufkleben von Dekoren hast, empfiehlt sich die zweite Variante. Dafür schneidest du die einen kleinen Streifen mit einem Cutter-Messer oä. vorsichtig in die Rückseite des Dekors, also in die Papierfolie. Dazu kannst du gern ein Lineal benutzen, damit du keine Wellenlinien schneidest. Der Streifen kann daumendick sein.

Mit dieser Technik hast du den Vorteil, dass du das Dekor nochmal nachjustieren kannst ohne die gesamte Klebefläche mit einem Mal zu entblößen. Von diesem bereits angedrückten Streifen an kannst du nun beginnen die Papierfolie langsam zu entfernen und nach und nach die Fläche aufzukleben. Dafür benutzt du am besten einen Rakel, mit dem du das Dekor fest andrückst und somit so wenig Luftblasen wie möglich hinterlässt. Dafür ist es wichtig, dass du dich von innen nach außen bewegst bzw. konstant von der einen zur anderen Seite, damit innerhalb der Fläche keine Luft eingeschlossen werden kann.

 

 


Vorsichtig drückt Steve das Dekor mittig an, um sich so Stück für Stück nach Außen zu arbeiten.

 

Achtung! Wenn du vom alten Eisen bist, dann kennst du bestimmt noch die Methode erst noch Spülwasser unter das Dekor zu sprühen und es dann aufzutragen. Das funktioniert mit den meisten modernen Dekoren nicht mehr! Heutige Folien sind extra für den Zweck konzipiert und brauchen kein Spüli mehr. Damit du dir also nicht das Ergebnis ruinierst, solltest du dir vorher unbedingt die Beschreibung des Dekorherstellers durchlesen.

 

 

4. Der Föhn kommt zum Einsatz

Wenn du die Folie vollständig aufgetragen hast, kommt der Föhn zum Einsatz. Mit diesem erwärmst du die Folie und aktivierst den Kleber. Dadurch verschmilzt der Kleber mit der Folie und dem Plastik. Gehe nun nochmal die gesamte erwärmte Fläche mit dem Rakel ab und drücke den aktivierten Kleber gegen das Plastik.

Jetzt wirst du wahrscheinlich kleinere oder größere Luftblasen entdecken. Das ist kein Beinbruch und völlig normal! Du kannst versuchen diese Luftblasen mit dem Rakel in Richtung Folien-Außenseite zu drücken. Sollte das nicht klappen, kannst du dir bei Oma eine kleine dünne Stecknadel klauen und die Luftblasen vorsichtig aufstechen. Anschließend drückst du die Luft in Richtung des Einstichs und die Luft entweicht.

Kleinere Blasen verschwinden übrigens auch über Zeit durch äußeren Temperaturwechsel und durch normale Benutzung des Dekors, sprich wenn du Motorrad fährst. Lass dich davon also bei einem frisch aufgetragenen Dekor nicht verunsichern.

 


Mit einem haushaltsüblichen Föhn erwärmt Steve das Dekor und lässt es so mit dem Plastik darunter verschmelzen.

 

 

5. Nacharbeit

 

Wenn du alle deine Plastikteile beklebt hast, kannst du noch einmal einen prüfenden Blick auf das Gesamtwerk richten. Vielleicht findest du noch irgendwo Blasen oder ähnliches. Am Ende polierst du nochmal mit einem Tuch darüber und du bist fertig. Fast! Denn nun muss dein Dekor mindestens 24h ruhen, damit sich der Kleber vollständig setzen und erhärten kann. Nach diesen 24h können sich manche Ecken lösen oder Luftblasen bilden. Das ist normal und sollte das passieren, dann kannst du auch hier nochmal nacharbeiten. Schnapp dir also einfach wieder deinen Föhn und den Rakel und los gehts! Spätestens jetzt sollte alles bombenfest sitzen und du bist ein echter Hingucker auf der Strecke oder der Straße!


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